Ein Grund, warum sich Kunden für Mikrozement entscheiden, ist die Möglichkeit, eine einheitliche, fugenlose Oberfläche zu schaffen. Dank seines Polymeranteils ist Mikrozement sehr flexibel und benötigt keine Dehnungsfugen. In der Regel empfehlen wir jedoch, die bereits vorhandenen Dehnungsfugen auch auf die Mikrozementschicht zu übertragen und sogar eine Dehnungsfuge zu schneiden, wenn der Boden keine hat. Warum ist das so wichtig?

Was ist eine Dehnungsfuge?

Eine Dehnungsfuge ist ein Einschnitt im Fußboden, der die Auswirkungen von Spannungen im Beton minimiert und so Rissbildung vermeidet. Der Betonestrich schrumpft und dehnt sich während des Abbindens und später während der Nutzung (z. B. bei Verwendung einer Fußbodenheizung und den damit verbundenen Temperaturschwankungen) aus, was zu Rissbildung führen kann. Üblicherweise werden Dehnungsfugen an Türschwellen, Fenstern und in Räumen, die größer als 5 m x 5 m sind, geschnitten.

Beurteilung der Qualität des Untergrundes und vorhandener Dehnungsfugen

Der Untergrund für den Mikrozement sollte von guter Qualität sein. Bevor der Auftragnehmer mit dem eigentlichen Auftragen des Mikrozements beginnt, ja sogar bevor er den Auftrag annimmt, prüft er den Boden auf Risse oder Mikrorisse. Sind solche vorhanden, müssen die Lage der Risse und die Position der Dehnungsfugen untersucht werden. Oft hat der Bauherr zu wenig oder gar keine (!) Dehnungsfugen eingebaut.

Reparatur von Dehnungsfugen

Fehlende Dehnungsfugen müssen eingeschnitten und bereits sichtbare Risse abgesichert werden. Üblicherweise werden solche Risse mit Stahlstäben „genäht“ und anschließend mit Harz ausgegossen. Der nächste Schritt ist die Verlegung der Verstärkungsschicht – Bodentrik Basis mit Glasfasergewebe. Erst wenn die Tragschicht getrocknet ist, kann man mit dem Auftragen des Mikrozements beginnen. Die Vorbereitung des Fußbodens für den Mikrozement, um ihn vor Rissen zu schützen, ist ziemlich zeitaufwändig, was unter anderem der Grund dafür ist, dass die Bauunternehmen für Fußböden höhere Preise verlangen als beispielsweise für Wände.

Schneiden von Dehnungsfugen im Mikrozement

Sobald der Mikrozement trocken ist, schneidet man eine Dehnungsfuge an der gleichen Stelle wie die Dehnungsfuge im Estrich ein. Diese Aufgabe erfordert Präzision und qualitativ hochwertige Ausrüstung. Man darf sich keinen Fehler erlauben, denn jeder Mangel wird deutlich sichtbar sein. Hier eignen sich Laser, Führungsschiene, Betonsäge und Multitool am besten. Abschließend wird die Fuge mit einem Dehnungsfugenfüller ausgefüllt. Eine solche Ausfertigung der Dehnungsfuge schützt vor der Übertragung übermäßiger Spannungen auf die Oberfläche des Mikrozements und folglich vor dem Anheben und Ablösen des Bodens an der Stelle der Dehnungsfuge (oder fehlender Dehnungsfugen). Mikrozement ist eine sehr flexible Beschichtung, aber die Belastungen in Böden (insbesondere in frischen Böden) können zu stark sein und zu Schäden führen.